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Interview mit Raffaele Semeraro und Gianni Bellarosa

Gianni Bellarosa & Raffaele Semeraro
Gianni Bellarosa (links) & Raffaele Semeraro (rechts)

 

Okt/2014

Guten Tag, schön, dass Ihr beiden euch Zeit genommen habt für das kurze Interview. Raffa, Du hast vor wenigen Tagen den Posten des Abteilungsleiters bei den TSF-Fußballern übernommen. Stell Dich doch bitte kurz vor:

Raffaele Semeraro: Hallo, mein Name ist Raffaele Semeraro

und ich bin 42 Jahre alt. Bei den TSF Ditzingen bin ich schon seit 1979 und habe dort von der F- bis zur A-Jugend Fußball gespielt. Vor 2 Jahren wurde mir der Posten als Abteilungsleiter der TSF-Jugend, in der auch mein Sohn Fußball spielt, übertragen. Um nicht komplett einzurosten kicke ich freitags mit der AH-Mannschaft, die eine tolle Truppe ist und bei der es immer spaßig zugeht.

Was für Ziele hast du dir mit deinem Antritt als neuer Abteilungsleiter gesetzt? Was möchtest Du verbessern?

Raffaele Semeraro: Das wichtigste Ziel in meinen Augen ist, dass erst mal Ruhe in den Verein kehrt und man nicht von einer Katastrophe in die nächste rutscht. Ich will um mich herum ein Team aufbauen, in dem sich jeder einbringen kann und eine rege Kommunikation herrscht. Ich kenne die TSF noch als einen familiären Verein mit tollen Persönlichkeiten auf und neben dem Platz – da möchte ich wieder hin.
Sportlich müssen wir in dieser Saison leider vorerst kleine Brötchen backen, hier sind auch keine großen Luftsprünge zu erwarten. Hauptaugenmerk liegt klar auf dem Klassenerhalt, den wir so früh wie möglich sichern wollen. Bis zum Sommer wollen wir, mit Hilfe meines kompletten Teams, den ein oder anderen Neuzugang an der Lehmgrube begrüßen. Wenn unter den Neuzugängen auch ein paar ehemalige TSF-Spieler vom Kaliber Angelo Andriola wären, wäre das doch eine super Sache. Ebenso wollen wir unsere A-Jugend in der Aktiven eingliedern und nicht mehr wie die letzten Jahre der Ausbildungsverein für die Teams im Umkreis sein. Zudem finden auch die Wahlen um den Abteilungsleiterposten an, den ich aktuell noch provisorisch von meinem Vorgänger Andreas Wingert übernommen habe.

Gianni, herzlich Willkommen bei den TSF und Glückwunsch für die ersten 3 Punkte bei deinem Heimdebüt als neuer Chefcoach. Stell auch Du dich bitte kurz vor. Wie bist Du zu dem Trainerposten bei unserem Verein gekommen?

Gianni Bellarosa: Erstmal vielen Dank für die Glückwünsche. Mein Name ist Gianni Bellarosa. Wie ich zu dem Trainerposten gekommen bin? Vor ein paar Tagen erhielt ich einen Anruf von Raffaele Semeraro, der fragte, ob ich mir vorstellen könne mich bei den TSF einzubringen. Für mich war die Sache recht schnell klar, da der Name TSF Ditzingen noch immer ein klangvoller Begriff im Fußball ist. Ich kann es nicht begreifen, dass der Verein in den letzten Jahren so abgestürzt ist und denke, dass hier gute Möglichkeiten vorhanden sind um dem Absturz entscheidend gegenzusteuern. Mit den richtigen Leuten ist hier noch immer einiges realisierbar. Warum sollten wir nicht auch das schaffen, was unsere Nachbarvereine aus Rutesheim, Eltingen und Heimerdingen in den letzten Jahren aufgebaut haben?

Wie war dein erster Eindruck von der Mannschaft?

Gianni Bellarosa: Ich muss sagen, dass mein erster Eindruck besser war, als ich ursprünglich gedacht hatte. Das Auswärtsspiel in Weil der Stadt habe ich mir angesehen und gemerkt, dass die Jungs kämpfen können und wollen. Das hat mir imponiert. Meine Hauptaufgabe als Trainer ist es aus unseren Einzelspielern eine verschworene Truppe zu bilden, die sich für den Anderen aufopfert und mit Stolz das Wappen der TSF auf dem Trikot trägt.

Bei einer kleinen Gruppe TSF-Fans hast Du dir es anscheinend schon verscherzt. Was ist vorgefallen?

Gianni Bellarosa: ( grinst ) Ja, das ist eine lustige Geschichte. Nach dem Spiel gegen Gebersheim kamen drei Jungs auf mich zu und beschwerten sich, dass wir auf der gegnerischen Trainerbank Platz genommen haben. Ich habe mich für den Fauxpas entschuldigt und gelobte Besserung. Wobei, die 3 Punkte sprechen für die Entscheidung, oder?

Die Zuschauerzahlen sind in den letzten Jahren doch schon deutlich zurückgegangen. Warum sollen die Ditzinger wieder hoch an die Lehmgrube kommen und die Spiele der TSF besuchen?

Gianni Bellarosa: Ich verlange nur eines von meiner Elf: Dass sie mit Leidenschaft Fußball spielt, Wille zeigt und respektvoll auftritt. Jeder Spieler sollte sich mit der TSF identifizieren und es als Ehre ansehen in diesem Stadion, das so viele tolle Spiele und Größen des Fußballs erlebt hat, kicken zu dürfen. Mit unserem Spiel gegen Gebersheim haben wir einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das war ein tolles Spiel und man hat gesehen, dass es nur als Kollektiv funktioniert. Dies müssen wir für uns mitnehmen. Mit diesen Werten können wir auch die Zuschauer wieder für Ihre TSF begeistern und ins Stadion locken.

Raffaele Semeraro: Gianni hat da schon die richtigen Worte gefunden. Wir wollen hier einiges bewegen und ich würde mich sehr freuen wenn wir von den Fans durch einen Spielbesuch unterstützt werden. Ebenso kann sich natürlich auch jeder ehrenamtlich mit einbringen, jede helfende Hand wird benötigt und ist jederzeit willkommen bei uns.

Was macht in euren Augen die TSF Ditzingen so einzigartig?

Raffaele Semeraro: Die TSF ist meiner Meinung nach ein toller Verein, der weit unter seinen Möglichkeiten steht. Wir haben eine tolle Sportanlage, eine starke Jugend, treue Fans und noch immer einen klangvollen Namen. Das haben, ohne einen Verein angreifen zu wollen, nicht viele im Umkreis. Diese Mischung macht den Verein TSF Ditzingen zu einer Herzensangelegenheit für mich.

Gianni Bellarosa: Das Stadion ist wirklich klasse, es ist definitiv ein tolles Gefühl hier zu arbeiten und etwas aufzubauen. Wenn ich nur überlege, dass ein Sean Dundee, Fredi Bobic, Ralf Becker oder Robin Dutt hier aktiv waren, ist das schon etwas ganz besonderes für mich.

Gianni, wie sah deine bisherige Fußballkarriere aus?

Gianni Bellarosa: Ich habe drei Jahre beim TSV Weilimdorf als Spielertrainer gearbeitet und schnell gemerkt, dass der Trainerposten mir gefällt. Ich mag den respektvollen Umgang mit meiner Mannschaft und bringe gerne meine Erfahrungen mit ein. Schon als Spieler habe ich gemerkt, dass ich oftmals wie ein Trainer dachte. Taktik und Spielsysteme waren mir immer wichtig und ich wollte diese nachvollziehen.
Meine weiteren Posten als Spieler waren KSG Gerlingen, TSV Heimerdingen, TSV Affalterbach und FV Ingersheim, dort war ich auch Co-Trainer von Michael Mieck. In der letzten Saison habe ich mich beim FSV Oßweil fit gehalten und auch ein paar Spiele bestritten. Sogar mehr als gedacht.

Was für Ziele hast du dir als neuer Trainer für diese Saison gesetzt? Woran möchtest du als erstes arbeiten?

Gianni Bellarosa: Sportlich ist das Minimalziel natürlich für diese Saison der Klassenverbleib. In der kommenden Spielzeit will ich selbstverständlich eine gute Rolle in der A-Liga spielen. Ich bin nicht zu den TSF gekommen, um Abstiege zu verhindern. Das wäre der TSF nicht würdig, die mindestens in die Bezirksliga gehört, was auch selbstverständlich unser Fernziel darstellt. Um dieses hochgesteckte Ziel zu erreichen müssen aber alle im Verein ihre Aufgaben erledigen und gemeinsam an einem Strang ziehen.

Danke für das Interview. Wollt ihr noch etwas loswerden?

Gianni Bellarosa: Ich freue mich wirklich riesig, dass ich hier arbeiten darf. Ich werde alles dafür geben um den Verein erfolgreicher zu machen.

Raffaele Semeraro: Zuerst will ich mich im Namen der TSF-Fußballer bei allen ehrenamtlichen Helfern, Sponsoren, Fans und Andreas Wingert bedanken, ohne die es die Aktive nicht mehr gegeben hätte. Ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind und gemeinsam viel erreichen können – packen wir´s an!

 

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