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SSV Ulm 1846 – TSF Ditzingen / 27.09.1997

 

SSV Ulm 1846 – TSF Ditzingen 3:0 (2:0)
Samstag, 27.09.1997, 14:30 Uhr
Regionalliga Süd 1997/1998, 10. Spieltag
Donaustadion, Stadionstraße 5, 89073 Ulm

 


 

Neuzugänge schlagen ein wie eine Bombe

Der nervenaufreibende Überlebenskampf der vergangenen Saison ist den Verantwortlichen der TSF Ditzingen noch allzu frisch in Erinnerung. Erst im Schlußspurt mit dem überraschenden 1:0-Erfolg in Fulda zogen die Männer aus der „Lehmgrube“ den Kopf am letzten Spieltag gerade noch aus der Schlinge. Damit nicht eine erneute Zitterpartie in Ditzingen das Nervenkostüm wie Drahtseile anspannt, wurden bereits lange vor dem Klassenerhalt die Weichen auf eine weniger hektische Zukunft gestellt.
Die Zusage der alten Kempen Markus Sorg (zurück vom VfR Mannheim) und Guido Streichsbier (zurück von den Amateuren des Karlsruher SC) lange vor der Sicherstellung eines weiteren Jahres in der Regionalliga hatte Signalwirkung. Das im Falle des Abstiegs gefürchtete Waterloo in Form einer Massenabwanderung blieb aus.
Neben diesem Duo schlugen auch mit Torwart Oliver Tuzyna (KSC Amateure) und Verteidiger Mario Estasi (VfL Kirchheim/ Teck) zwei weitere Neuzugänge ein wie eine Bombe. „Unsere neuen Spieler sind keine Ergänzungen, sondern alles Verstärkungen“, schwärmt Guido Braun, zweiter Abteilungsleiter der TSF Ditzingen. „Wir sind qualitativ besser besetzt.“ Damit wird nun ein Platz in der ersten Tabellenhälfte angepeilt. Garanten für die Neuzeitrechnung sind neben Libero Armin Scheiffele die Integrationsfigur Andreas Broß (während der letzten Spielzeit vom Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern zurückgekommen), Mittelfeldregisseur Streichsbier und Stürmer Sorg, früher auch schon einmal in Diensten der „Spatzen“. Allerdings liegt Sorg nach einem Bänderriß im Knie Mitte August in Fulda noch zwei Wochen auf Eis.
Außerdem erweist sich Trainer Joachim Gerlach mit zunehmender Dauer seines Engagements in Ditzingen immer mehr als Glücksgriff für den Verein. Der 41jährige ehemalige Co-Trainer hatte Mitte der vergangenen Spielzeit das Ruder von Steuermann Michael Feichtenbeiner, der das Handtuch nach Erfolglosigkeit geworfen hatte, übernommen. „Mit Gerlach sind wir bisher sehr gut gefahren. Er hat der Mannschaft einen neuen Stempel aufgedrückt. Wir treten nun viel disziplinierter auf. Außerdem sind wir im Defensivbereich um Welten besser als in der letzten Saison“, lobt Braun.
Zumal Gerlach mit Telat Üzüm ein Assistent zur Seite steht, der auf seiner Wellenlänge liegt. Der Türke ist in Ditzingen kein unbeschriebenes Blatt. Beim Trainingslager vor drei Jahren in der Türkei wurden die ersten Kontakte geknüpft. Damals war Üzüm einer der drei Co-Trainer von Christoph Daum bei Besiktas Istanbul.
Das Duo Gerlach, dessen Vertrag noch bis zum 30. Juni 1999 läuft, und Üzüm hat einiges bewegt. In der Mannschaft, in der viele hungrige Talente stehen, steckt einiges an Potential. „Wenn sich die Spieler weiterentwickeln, ist für uns mittelfristig mehr als jetzt drin“, frohlockt Braun.
Immerhin sind bislang mit den Auswärtssiegen beim VfR Mannheim und bei den Bayern-Amateuren schon mehr Erfolgserlebnisse auf fremdem Terrain herausgesprungen als in der ganzen letzten Spielzeit. Deswegen rechnet sich der 32jährige persönliche Mitarbeiter von Ditzingens Oberbürgermeister Alfred Fögen, selbst interessierter Fußball-Fan, auch im Donaustadion etwas aus. „Ein Punktgewinn sollte schon drin sein, auch wenn wir bisher zumeist trotz gutem Spiel ein gerngesehener, Gast in Ulm waren und die Zähler dagelassen haben“, sagt Braun, der den „Spatzen“ den Aufstieg durchaus zutraut. „Wir haben die Ulmer Personalpolitik verfolgt. Der Verein scheint es mit dem Profilager ernst zu meinen. Die Mannschaft wird bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden“, meint Braun.

Derartige Träume sind in Ditzingen verpönt. Die Zukunft soll in eine andere Richtung gehen. „Wir rechnen mit der Reduzierung der vier Regionalligastaffeln auf nur noch zwei. Dann wollen wir aber dabei sein. Die Regionalliga in der jetzigen Form ist bei den rückläufigen Zuschauerzahlen nicht mehr finanzierbar“, erklärt Braun.

Bericht aus Stadionzeitung „SSV Kurier“, Ausgabe V, Saison 1997/98, Seite 6 + 7 „Unser Gegner“

 


 

Aufstellung TSF Ditzingen:
Startelf Ø-Alter: 25,8

Torwart:  Oliver Tuzyna
Abwehr:  Mario Estasi, Jochen Ruta, Jürgen Wagner
Mittelfeld:  Andreas Broß, David Montero, Björn Roth, Armin Scheiffele, Guido Streichsbier
Sturm:  Chris Davies, Frank Luncz

Ersatzbank TSF Ditzingen:
Ralf-Markus Hirsch, Mark Römer, Tobias Büttner

Trainer: Klaus-Joachim Gerlach

Wechsel TSF Ditzingen:
Ralf-Markus Hirsch für David Montero (23.)
Mark Römer für Chris Davies (30.)
Tobias Büttner für Guido Streichsbier (80.)

 

Aufstellung SSV Ulm 1846:
Startelf Ø-Alter: 27,1

Torwart:  Philipp Laux
Abwehr:  Tamás Bódog, Janusz Góra, Frank Kinkel, Joachim Stadler, Rainer Widmayer
Mittelfeld:  Dragan Buterin, Oliver Otto, Markus Pleuler
Sturm:  Hans-Jörg Honold, Dragan Trkulja

Ersatzbank SSV Ulm 1846:
Marco Konrad, Matthias Fritz, Roland Regenbogen

Trainer: Ralf Rangnick

Wechsel SSV Ulm 1846:
Marco Konrad für Frank Kinkel (46.)
Matthias Fritz für Hans-Jörg Honold (70.)
Roland Regenbogen für Dragan Trkulja (79.)

 

Tore:
1:0 Dragan Trkulja (19.)
2:0 Tamás Bódog (40.)
3:0 Dragan Trkulja (60.)

 

Karten:
Gelb
(TSF Ditzingen):
Jürgen Wagner, David Montero, Frank Luncz, Andreas Broß

Gelb (SSV Ulm 1846):
Dragan Buterin, Joachim Stadler

 

Zuschauer: 1.300

Schiedsrichter: Gerd Lamatsch

 

Stadionzeitung SSV Kurier Seite 1:

 

 

Tabelle
Regionalliga Süd 1997/1998, 10. Spieltag:

  Verein   G U V Tore +/- Pkt.
10 7 2 1 18:8 10 23
10 5 5 0 18:6 12 20
10 5 5 0 16:7 9 20
10 5 3 2 18:11 7 18
10 4 5 1 16:10 6 17
10 4 5 1 14:8 6 17
10 4 4 2 18:8 10 16
10 5 1 4 13:13 0 16
10 4 3 3 17:12 5 15
10 3 4 3 7:11 -4 13
10 3 3 4 14:16 -2 12
10 3 2 5 16:18 -2 11
10 3 1 6 15:22 -7 10
10 3 1 6 10:19 -9 10
10 2 2 6 9:15 -6 8
10 1 3 6 10:15 -5 6
10 1 3 6 6:20 -14 6
10 1 2 7 8:24 -16 5

 

 

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