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SV Darmstadt 98 – TSF Ditzingen / 12.08.1995

 

SV Darmstadt 98 – TSF Ditzingen 2:2 (0:0)
Samstag, 12.08.1995, 15:00 Uhr
Regionalliga Süd 1995/1996, 03. Spieltag
Stadion am Böllenfalltor, Nieder-Ramstädter Straße 170, 64285 Darmstadt

 

Auch am Böllenfalltor gibt’s keinen (B)einbruch

Fußball-Regionalligist Ditzingen punktet weiter auf fremden Plätzen. Die Mannschaft von TSF-Trainer Michael Feichtenbeiner stürmte auch das Stadion am Böllenfalltor in Darmstadt. Die beiden Tore durch die Ditzinger Neuzugänge Marko Barlecaj (50.) und Björn Roth (62.) sicherten dem Tabellensiebten ein verdientes 2:2. „Unter diesem Voraussetzungen war es ein sensationelles Spiel“, freute sich Feichtenbeiner. 2.546 Zuschauer sahen bei Temperaturen über der 40-Grad-Marke eine kampfbetonte Partie, in der Ex- Bundesligist SV Darmstadt 98 durch Chmielewski (47.) und Weiß (54.) zweimal in Führung gehen konnte. Glück für die TSF Ditzingen: Der diagnostizierte Mittelfußbruch von Uwe Schöler hat sich nicht bestätigt.

Marko Barlecaj suchte nach seinem Treffer nur noch eines: die Glückwünsche des Trainers. Und die hatte sich der vom SC Pfullendorf ins Strohgäu gewechselte Mittelstürmer auch verdient. 50-Minuten waren im sonnenüberfluteten Stadion am Böllenfalltor gespielt, als der 25jährige einen seiner gefürchteten „Böllerschüsse“ losließ. Zunächst hatte er an der Strafraumgrenze Bewacher Schott beinahe schwindelig gespielt, dann ließ er mit seinem platzierten 16-Meter-Schuß Darmstadts Torhüter Tom Eilers nicht den Hauch einer Abwehrchance. Die Freude über den Ausgleichstreffer – Chmielewski hatte Darmstadt in Führung gebracht (47.) – währte jedoch nicht lange. 98er Mittelstürmer Weiß machte sich wohl selbst sein schönstes Geburtstagsgeschenk, als er nur vier Minuten nach dem Ausgleich den Ditzingern Guido Streichsbier und Andreas Kronenberg aus acht Metern Torentfernung das Nachsehen gab.

Streichsbier, wegen des Gegentreffers mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, schickte in der 62. Minute mit einem Steilpaß aus dem Fußballlehrbuch TSF-Neuzugang Björn Roth auf die Reise. Der 24jährige Ex-Reutlinger behielt die Ruhe und Übersicht und markierte aus 14 Metern den verdienten 2:2-Endstand. „Es war mit Sicherheit unser bestes Punktspiel“, schwärmte Michael Feichtenbeiner. Der TSF-Coach übersah freilich nicht, daß es im Defensivverhalten noch einiges zu tun gibt: „Bei den Gegentoren müssen wir den Ball energischer wegschlagen“ Vorwürfe des Trainers, die nicht allein in Richtung der TSF-Manndecker gerichtet waren. Marco Santelli (gegen Darmstadt Mittelstürmer Thomas Weiß) und Uwe Schöler (gegen den äußerst agilen Carsten Lakies) konnten sich bei der großen Hitze über zu wenig Arbeit nicht beklagen. Daß Schöler, der in Darmstadt von Mannschaftsarzt Wolfgang Herb mit Verdacht auf Mittelfußbruch zum Röntgen geschickt wurde, erst nach Spielende Schmerzen verspürte, spricht für den 31jährigen Abwehrrecken. „Im Spiel selbst hat’s der Uwe gar nicht richtig gemerkt“, erklärte Feichtenbeiner. Entwarnung gab’s vom behandelnden Arzt im Leonberger Krankenhaus: Kein Mittelfußbruch. Keinen leichten Einstand hatten Michael Agathagelou und Marijo Maric. Agathagelou, der wie erwartet von Beginn an spielte machte in der 69. Minute Platz für Marco Russo. TSF-Kapitän Andreas Broß wurde zurückbeordert und Russo sollte dem Ditzinger Angriffsspiel noch einige Impulse geben. Feichtenbeiner über Agathagelous Punktspiel-Debüt: „Ordentlich. Am Ende war Michael ein bißchen platt“ Sechs Minuten durfte die TSF-Sturmhoffnung Maric Regionalligaluft schnuppern. Der 18jährige hatte sich in den Tagen zuvor schon aufgedrängt, machte in den letzten drei TSF-Spielen fünf Tore. Apropos Tore: Den vergebenen Chancen in der ersten Hälfte trauerte Feichtenbeiner nach: „Im ersten Durchgang waren wir die klar bessere Mannschaft. Die Möglichkeiten zu Treffern waren da“ TSF-Kapitän Andreas Broß mit einer verunglückten Flanke an den Außenpfosten (9.) und Marcus Sorg (12./19.) hätten sicherlich gegen einen Torerfolg nichts einzuwenden gehabt.

Bericht aus der Fußball-Info TSF Ditzingen Ausgabe 2 Seite 32 (1994/1995), aus „Leonberger Kreiszeitung“

 


 

Aufstellung TSF Ditzingen:
Startelf Ø-Alter: 23,6

Torwart:  Andreas Kronenberg
Abwehr:  Carsten Maginot, Marco Santelli, Martin Thalmann
Mittelfeld:  Michael Agathagelou, Andreas Broß, Markus Lösch, Uwe Schöler, Guido Streichsbier
Sturm:  Marcus Sorg, Marko Barlecaj

Ersatzbank TSF Ditzingen:
Björn Roth, Marco Russo, Marijo Maric

Trainer: Michael Feichtenbeiner

Wechsel TSF Ditzingen:
Björn Roth für Martin Thalmann (46.)
Marco Russo für Michael Agathagelou (70.)
Marijo Maric für Marcus Sorg (84.)

 

Aufstellung SV Darmstadt:
Startelf Ø-Alter: 27,5

Torwart:  Tom Eilers
Abwehr:  Torsten Chmielewski, Michael Klein, Gerhard Kleppinger, Thomas Schmidt, Stefan Trautmann
Mittelfeld:  Jens Krinke, Ulf Schott, Xaver Zembrod
Sturm:  Carsten Lakies, Thomas Weiß

Ersatzbank SV Darmstadt:
José Perez, Jochen Dewitz

Trainer: Gerhard Kleppinger

Wechsel SV Darmstadt:
José Perez für Jens Krinke (41.)
Jochen Dewitz für Xaver Zembrod (46.)

 

Tore:
1:0 Torsten Chmielewski (47.)
1:1 Marko Barlecaj (50.)
2:1 Thomas Weiß (54.)
2:2 Björn Roth (62.)

Karten:
Gelb
(TSF Ditzingen):
Marcus Sorg, Marco Russo, Andreas Broß, Uwe Schöler

Gelb (SV Darmstadt):
Michael Klein

Gelb-Rot (TSF Ditzingen):
Thomas Weiß (86.)

Zuschauer: 2.546

Schiedsrichter: Gerald Kraus (Pfaffenhausen)

 


 

Tabelle
Regionalliga Süd 1995/1996, 03. Spieltag:

  Verein   G U V Tore +/- Pkt.
3 3 0 0 11:0 11 9
3 2 1 0 6:4 2 7
3 2 0 1 3:3 0 6
3 1 2 0 11:5 6 5
3 1 2 0 5:3 2 5
3 1 2 0 5:3 2 5
3 1 2 0 6:5 1 5
3 1 2 0 3:2 1 5
3 1 1 1 5:4 1 4
3 1 1 1 6:6 0 4
3 0 2 1 3:4 -1 2
3 0 2 1 2:3 -1 2
3 0 2 1 3:5 -2 2
3 0 2 1 2:6 -4 2
3 0 2 1 3:9 -6 2
3 0 1 2 3:5 -2 1
3 0 1 2 2:5 -3 1
3 0 1 2 1:8 -7 1

 

 

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